Gedanken am Montag (am Universitätsklinikum)

Wenn man sich positioniert, also eine Stellung bezieht, dann macht man sich angreifbar durch die Stellung, die man bezogen hat. Man ist also quasi im Raum verortet und kann dadurch ins Ziel genommen werden. Verortet wäre man nicht, wenn man keine Stellung bezogen hätte.

Da aber die meisten auf Karriere hoffen, also die Bestätigung ihrer selbst von außen durch einen animalischen Vergleich mit anderen, beziehen sie selten bis nie Stellung, sondern lassen alles offen. Eine Ausnahme dabei ist, Stellung zu beziehen, wenn diese vorher „von oben“ (meint in hierarchischen Systemen von höherer Ebene)  als solche durchgegeben wird.

Letztendlich führt das dazu, dass sich alles im Kreis dreht oder sogar still steht und nichts passiert. Wie auch? Denn Weiterentwicklung auf vielen Gebieten passiert durch Wagen, Irren, Scheitern. All das bedarf einer Stellung, die man beziehen muss. Heute haben nur noch wenige Mut, diese Stellung zu beziehen. Nicht selten muss man auf wackligen Füßen stehen. Man muss Laufen lernen.

Ein besonders ausgeprägter Fall dabei ist, dass, wenn man Stellung bezieht, die nicht konform, also unbequem ist, man neben der Karriere auch seinen Job los ist. Das System hält sich so sauber. Hat das einen Sinn oder was ist der Sinn davon?